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Im WDR Fernsehen am Montag, 15. September 2014, um 22.00 Uhr:

Die Story: Endstation – Kollaps im Nahverkehr

Wehe, sie kommt nicht! Wenn eine Straßenbahn oder U-Bahn ausfällt, ist der Ärger groß. Doch das könnte im Ruhrgebiet bald zum Dauerzustand werden. Denn nicht nur die Straßen und Brücken in deutschen Städte sind in einem katastrophalen Zustand, auch der öffentliche Nahverkehr fährt nur noch auf der letzten Rille: Schienen, Bahnen und vor allem die U-Bahntunnel müssen dringend saniert werden, sonst droht die Stilllegung.

Jetzt rächt sich das eitle Kirchturm-Denken der Ruhrgebietsstädte: Alle wollten sie vor Jahrzehnten eine eigene U-Bahn haben, möglichst noch ein eigenes System mit eigenen Bahnen, damit es auf jeden Fall anders aussieht als in der Nachbarstadt. Und weil nichts zusammenpasst, braucht jede Stadt bis heute eigene Werkstätten, eigene Ersatzteile und natürlich eine eigene Verwaltung, um das alles zu koordinieren. Das kostet viel Geld, das jetzt für die Sanierung fehlt. Doch wenn es ums Sparen geht, zucken die Verantwortlichen nur mit den Schultern oder empfehlen Radikallösungen: Mülheim etwa möchte am liebsten sofort seine U-Bahnen wieder abschaffen, auch Duisburg weiß nicht, wie es weitergehen soll und rechnet mit der Schließung seiner U-Bahntunnel. Alle hoffen auf Geld von Vater Staat. Und wenn der nicht zahlt, werden es die Pendler zu spüren bekommen: Busse statt Bahnen, ausgedünnte Fahrpläne und schlechtere Verbindungen bei höheren Preisen!

Wir gehen den Spuren dieser verfehlten Verkehrspolitik nach und zeigen die hausgemachten Strukturprobleme des ÖPNV, bei dem die zahlreichen Geschäftsführer immer noch mehr verdienen als die Bundeskanzlerin, aber nicht für Ihre Fehler Verantwortung tragen wollen. Das Ruhrgebiet – mit seinen 5 Millionen Einwohnern die größte Metropole Deutschlands – droht beim Nahverkehr zum Schlusslicht Europas zu werden.

Eine 45-minütige Dokumentation

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